Endlich ist hier mal was los!
Danke, Tagblatt!
Samstag, 31. Januar 2009
Manufaktur : Drei Kreuze
Triptychon
Auf Holz, auf Blech, auf Denim: Weißblau.
Und: vielschichtig und zweifarbig:
Farbe auf Holz, auf Blech, in Baumwollfäden - alles fotografiert und auf Papier gedruckt - Papier nochmal fotografiert und auf Bildschirm - wie heißt das? ausgestrahlt? ...
Wenn das keine konzept-u-elle sowie konzept-ion-elle Kunst ist!
Was sagt Mönch Bittermelone?
Wird der Mensch durch die Dinge verdunkelt, dann verkehrt er nur mit der Welt des Staubes. Wird der Mensch von den Dingen in Dienst genommen, dann wird sein Herz nur durch Mühen belastet. Wird das Herz durch das Einkerben von Bildern bemüht, dann zerrüttet es sich selbst. Diese Lage beengt den Menschen, sie lässt ihn nur Schaden nehmen und bringt ihm keinen Nutzen. Letztlich macht sie sein Herz nicht froh.
Manufaktur : Aktzeichnen
Hab ich noch nie gemacht. Gestern abend ergab sich die Gelegenheit, im Künstlerhof. Eine süße junge Medizinstudentin ohne Bademantel. Zuerst traute ich mich gar nicht, hinzuschauen. Um mich rum die Künstlerkollegen: Kühne Bewegungen, lange Striche, großzügige Kurven auf große Papierbögen. Und ich: klein-klein, Stich an Stich, Fäden verheddern sich, kaum hab ich den linken Fuß fertig - Positionswechsel! Und das eigenartige Gefühl: Vorsicht bei empfindlichen Stellen, ich könnte das Modell mit meinen Nadelstichen verletzen ... (Voodoo)
Wirklich lustig, diese Posen. Nächstes Mal schlage ich mal eine Alltagshaltung vor: mit gebeugtem Rücken, zusammengesackt auf der Bank sitzen ...?
Ich hab auch ganz gern angezogene Modelle. Dj. beim Dragonball-Lesen.
Wirklich lustig, diese Posen. Nächstes Mal schlage ich mal eine Alltagshaltung vor: mit gebeugtem Rücken, zusammengesackt auf der Bank sitzen ...?
Ich hab auch ganz gern angezogene Modelle. Dj. beim Dragonball-Lesen.
Freitag, 30. Januar 2009
Donnerstag, 29. Januar 2009
Was der Januar mit mir macht ...
Der Hotelgast
steht wieder vor Sonnenaufgang am Ufer und fragt sich, warum eigentlich der Autoverkehr am anderen Ufer so wenig stört. Der Hotelgast hört zwar die Autos in die Schwäbische Pforte ein und aus ihr herausfahren, aber zwischen Ohr und Straße fließt der Fluss, und der Fluss gibt ziemlich viel Stille ab. Oder heißt es: er strahlt Stille aus? oder: er verbreitet Ruhe?
So empfindet der imaginäre Hotelgast.
Warten wir ab, was der wirkliche Hotelgast nächstes Jahr(?) sagt.
So empfindet der imaginäre Hotelgast.
Warten wir ab, was der wirkliche Hotelgast nächstes Jahr(?) sagt.
Mittwoch, 28. Januar 2009
Hotelbibliothek : Shitao
Und jetzt will ich ein bisschen vorlesen aus Mönch Bittermandel - ach nein: Bittermelone.
Wenn das Handgelenk nicht leer ist, dann gilt vom Bild nicht, dass es ein Bild ist. Wenn vom Bild nicht gilt, dass es ein Bild ist, dann verfügt das Handgelenk über keine himmlische Wirkungskraft. Bewegt man das Handgelenk wie einen Kreisel, speist man es mit Kreisen, und lässt man es in der Weite der Leere ruhen, dann tritt der Pinsel aufrecht und kantig hervor, als ob er Bambus spaltete, dann dringt der Pinsel mit einer Klarheit ein, als ob er Sonne und Mond auf den Schultern trüge. Er vermag Rundes zu wirken. Er vermag Eckiges zu wirken. Er vermag Gewundenes zu wirken. Er vermag Gerades zu wirken. Er vermag Hohes zu wirken. Er vermag Niederes zu wirken. Links und Rechts ohne Bevorzugung behandelnd, erhaben über den Zwist zwischen Hervortretendem und Eingelassenem, setzt er seine spaltenden Hiebe kreuz und quer. So, wie das Wasser in die Tiefe dringt, so, wie die Flammen in die Höhe streben, ist dabei nicht mal ein Hauch Erzwungenes enthalten, denn er ist von selbst so.
Man kann nun andächtig schweigen, angesichts dieser kryptischen Sätze, man kann sich auch sagen: Quatsch mit Soße! aber "das Handgelenk mit Kreisen speisen" ist doch zum Niederknieen, oder ???
Shitao: Aufgezeichnete Worte des Mönchs Bittermelone zur Malerei. Dieterichsche Verlagsbuchhandlung 2009
Wer noch mehr Kluges lesen will, der lese dieses!
Wenn das Handgelenk nicht leer ist, dann gilt vom Bild nicht, dass es ein Bild ist. Wenn vom Bild nicht gilt, dass es ein Bild ist, dann verfügt das Handgelenk über keine himmlische Wirkungskraft. Bewegt man das Handgelenk wie einen Kreisel, speist man es mit Kreisen, und lässt man es in der Weite der Leere ruhen, dann tritt der Pinsel aufrecht und kantig hervor, als ob er Bambus spaltete, dann dringt der Pinsel mit einer Klarheit ein, als ob er Sonne und Mond auf den Schultern trüge. Er vermag Rundes zu wirken. Er vermag Eckiges zu wirken. Er vermag Gewundenes zu wirken. Er vermag Gerades zu wirken. Er vermag Hohes zu wirken. Er vermag Niederes zu wirken. Links und Rechts ohne Bevorzugung behandelnd, erhaben über den Zwist zwischen Hervortretendem und Eingelassenem, setzt er seine spaltenden Hiebe kreuz und quer. So, wie das Wasser in die Tiefe dringt, so, wie die Flammen in die Höhe streben, ist dabei nicht mal ein Hauch Erzwungenes enthalten, denn er ist von selbst so.
Man kann nun andächtig schweigen, angesichts dieser kryptischen Sätze, man kann sich auch sagen: Quatsch mit Soße! aber "das Handgelenk mit Kreisen speisen" ist doch zum Niederknieen, oder ???
Shitao: Aufgezeichnete Worte des Mönchs Bittermelone zur Malerei. Dieterichsche Verlagsbuchhandlung 2009
Wer noch mehr Kluges lesen will, der lese dieses!
Dienstag, 27. Januar 2009
Der Hotelgast
... könnte vor Sonnenaufgang (7 Uhr 59) an der Ufermauer stehen, vor oder nach dem Frühstück, auf eine Zigarette bzw. eine Meditation oder beides.
Der Hotelgast spürt: erfrischend frostige Morgenluft.
Der Hotelgast sieht: den Fluss fließen, die Blässhühner paddeln, die Straßenlampen stillstehen.
Der Hotelgast hört: Vögel und Motorsägen, die sich auf den Vor-Vor-Frühling einstimmen.
Der Hotelgast spürt: erfrischend frostige Morgenluft.
Der Hotelgast sieht: den Fluss fließen, die Blässhühner paddeln, die Straßenlampen stillstehen.
Der Hotelgast hört: Vögel und Motorsägen, die sich auf den Vor-Vor-Frühling einstimmen.
Montag, 26. Januar 2009
Sonntag, 25. Januar 2009
Manufaktur : Kunst
Mit Google Earth kann man jetzt in den Prado und in seine Bilder hineinfahren bis ... na ja: bis nix mehr geht. Wie die NZZ beschreibt:
Beim internetösen Eindringen in die Pinselwelten von Goya, El Greco, Raphael, Tizian ... stellt man außerdem bald einmal fest, dass - materiell gesprochen - die Tiefe eines Bildes im Unterschied etwa zu einer Baumrinde doch eher beschränkt ist. Während man in der Baumrinde bei jeder Vergrößerung neue Lebewesen entdeckt, die mit- und ineinander wohnen, kommt beim Bild bald einmal der Punkt, wo man vom Detail des Bildes zum Detail der Farbe übergeht. Natürlich ist auch jedes Pigment, jeder Riss im eingetrockneten Firnis ein konstitutiver Bestandteil der Malerei. Welchen Aussagewert aber hat eine Schrunde im Öl wirklich für das Bild? Was für einen Nutzen hat man von der Feststellung, dass jedes noch so figurative, noch so mimetische Bild in seinem tiefsten Innern abstrakt ist?
Das gilt natürlich auch für genähte und gestickte Bilder. Aber die haben immerhin noch eine Rückseite.
Beim internetösen Eindringen in die Pinselwelten von Goya, El Greco, Raphael, Tizian ... stellt man außerdem bald einmal fest, dass - materiell gesprochen - die Tiefe eines Bildes im Unterschied etwa zu einer Baumrinde doch eher beschränkt ist. Während man in der Baumrinde bei jeder Vergrößerung neue Lebewesen entdeckt, die mit- und ineinander wohnen, kommt beim Bild bald einmal der Punkt, wo man vom Detail des Bildes zum Detail der Farbe übergeht. Natürlich ist auch jedes Pigment, jeder Riss im eingetrockneten Firnis ein konstitutiver Bestandteil der Malerei. Welchen Aussagewert aber hat eine Schrunde im Öl wirklich für das Bild? Was für einen Nutzen hat man von der Feststellung, dass jedes noch so figurative, noch so mimetische Bild in seinem tiefsten Innern abstrakt ist?
Das gilt natürlich auch für genähte und gestickte Bilder. Aber die haben immerhin noch eine Rückseite.
Samstag, 24. Januar 2009
Freitag, 23. Januar 2009
Ufer
Die glasige Eisdecke auf dem Waldweg ist fast weggeregnet und weggeschmolzen und legt eine dicke Schicht frei von etwas, das aussieht und sich anfühlt wie Seetang. Überall steht das Wasser. Nur der Neckar fließt noch in seinem Bett (das klingt vielleicht blöd! er fließt in seinem Bett?aber so heißt es!oder?) Hoffen wir, dass er nicht aus dem Bett fließt, wenn erst mal im Schwarzwald der ganze Schnee schmilzt.
Donnerstag, 22. Januar 2009
Manufaktur : Rohstoff und Reflex
SEHR interessante Anmerkung von Kusine A:
Der Blue-Jeans-Stoff verschluckt alles: Licht, Farbe, Wirkung, Bild ...
Weil er selber eine Nicht-Farbe hat. Denn Blue Jeans sind nicht eigentlich blau sondern eigentlich nicht-blau.
Zu solchen und weiter führenden Überlegungen hat die Hotelbibliothek eine Neuerwerbung:
Shitao: Aufgezeichnete Worte des Mönchs Bittermelone zur Malerei
Der Blue-Jeans-Stoff verschluckt alles: Licht, Farbe, Wirkung, Bild ...
Weil er selber eine Nicht-Farbe hat. Denn Blue Jeans sind nicht eigentlich blau sondern eigentlich nicht-blau.
Zu solchen und weiter führenden Überlegungen hat die Hotelbibliothek eine Neuerwerbung:
Shitao: Aufgezeichnete Worte des Mönchs Bittermelone zur Malerei
Mittwoch, 21. Januar 2009
Dienstag, 20. Januar 2009
Montag, 19. Januar 2009
Kunstpfade
StartversuchMichael Elmgreen und Ingar Dragset heißen die Künstler.
Runter kommen sie immer! Stephan Potengowski: Troll wird Natter
Der Winter bis jetzt
Fortgeschrittene Baikalisierung unseres Geländes: es kracht und splittert bei jedem Schritt; Autos müssen um ihre Reifen fürchten. Aber lieber eine Eiswüste als, wie auf den öffentlichen Flächen, eine Salzwüste.
Der Mond ist am Verschwinden; das Wetter schlägt um. Der Himmel von blau nach grau, der Schnee von weiß nach grau.
An der Tankstelle sieht man sonntags morgens junge Männer in Röcken und Schürzen, Wollstrümpfen und Strohschuhen.
Das Neckareis ist geschmolzen, die Fische können wieder gefüttert werden.
Der rechte Arm wächst wieder an - das Nähen geht wieder - nur das Bügeln fällt noch flach!
Muss mich jetzt schleunigst um den Gabriele-Münter-Preis bewerben!
Der Mond ist am Verschwinden; das Wetter schlägt um. Der Himmel von blau nach grau, der Schnee von weiß nach grau.
An der Tankstelle sieht man sonntags morgens junge Männer in Röcken und Schürzen, Wollstrümpfen und Strohschuhen.
Das Neckareis ist geschmolzen, die Fische können wieder gefüttert werden.
Der rechte Arm wächst wieder an - das Nähen geht wieder - nur das Bügeln fällt noch flach!
Muss mich jetzt schleunigst um den Gabriele-Münter-Preis bewerben!
Freitag, 16. Januar 2009
Hotelbibliothek: Schmidt liest Proust
Das hab ich jetzt ausgelesen. Nicht nur aus-, auch zuende!
Proust ist für mich gestorben! Ein solcher Wühler und Brüter und Brodler im eigenen Saft! Manches muss man wirklich selber nicht mehr lesen! Danke, Herr Schmidt!
Ich hoffe, Sie können sich aus dem dumpfen Gesumpfe befreien.
Jochen Schmidts Kunstgeschichte:
Die Kunstgeschichte läßt sich wie folgt zusammenfassen:
Die Megalithkulturen stellten Steine in die Landschaft, Phallussymbole. Dann bekommen die Steine Köpfe gemeißelt und es handelt sich um Krieger oder Götter. Dann sieht man genauer hin und bildet den Menschen nach. Bilder bleiben nur erhalten, wenn sie auf Haushaltsgeschirr gemalt werden. Die Römer kopieren noch einmal alles. Dann beschränkt man sich darauf, vorwiegend Jesus und seine Familie zu malen. Die individuelle Sicht des Künstlers auf unsere Existenz drückt sich darin aus, welchen Winkel der Oberkörper des Jesuskinds zum Kopf der Maria einnimmt. Die Avantgarde amüsiert sich damit, auch Jesus' Hände leicht anzuwinkeln. Dann malt man wieder Götter, diesmal die antiken. Dann wird in Holland, statt auf Geschirr zu malen, Geschirr gemalt. Dann kommen Bilder von Naturkatastrophen, Vulkanausbrüchen, Unwettern, Schiffsuntergängen, eine Art Hollywood für die Wände. Und dann kommt das zwanzigste Jahrhundert, jeder, der eine Idee hat, walzt sie sein Leben lang aus, nur Picasso hat ungefähr fünf Ideen und walzt sie jeweils für zehn Jahre aus. Heute laßt sich, was in den Galerien angeboten wird, nicht mehr von Designermöbeln unterscheiden, die ja auch möglichst keinen Zweck erfüllen, sondern bei Partygästen Fragen aufwerfen sollen. ...
Damit ist fast alles gesagt.
Meine eigene Kunst besteht seit gestern darin, ein Gesicht, das mir gestern im Wartezimmer der Ambulanz interessant erschien (ich glaube wegen der Oberlippe!), aus dem Gedächtnis zu kritzeln. Bisher ohne Erfolg. Ich kriege es nicht hin! Mit Nadel und Faden würde es sicher gehen!
Hotelbibliothek : Lyrik
Franz Werfel: Elternlied
Erste Strophe:
Kinder laufen fort.
Langher kann's noch gar nicht sein,
Kamen sie zur Tür herein,
saßen zwistiglich vereint
alle um den Tisch
...(Strophe 2 und 3)..
Letzte Strophe:
Kinder laufen fort.
Etwas nehmen sie doch mit.
Wir sind ärmer, sie sind quitt,
und die Uhr geht Schritt für Schritt
um den leeren Tisch.
Das Gedicht finde ich sehr gelungen rund um die beiden fett gedruckten zwistiglich vereint und wir sind ärmer, sie sind quitt.
Auch wenn mir diese Art Elternschwermut ganz und gar fern liegt. Ich bin ja nicht Franz Werfel, Gott sei Dank!
So langsam klaube ich meine Körperteile wieder zusammen. Eine neue Brille! Und die Hand ist nicht gebrochen!
Erste Strophe:
Kinder laufen fort.
Langher kann's noch gar nicht sein,
Kamen sie zur Tür herein,
saßen zwistiglich vereint
alle um den Tisch
...(Strophe 2 und 3)..
Letzte Strophe:
Kinder laufen fort.
Etwas nehmen sie doch mit.
Wir sind ärmer, sie sind quitt,
und die Uhr geht Schritt für Schritt
um den leeren Tisch.
Das Gedicht finde ich sehr gelungen rund um die beiden fett gedruckten zwistiglich vereint und wir sind ärmer, sie sind quitt.
Auch wenn mir diese Art Elternschwermut ganz und gar fern liegt. Ich bin ja nicht Franz Werfel, Gott sei Dank!
So langsam klaube ich meine Körperteile wieder zusammen. Eine neue Brille! Und die Hand ist nicht gebrochen!
Donnerstag, 15. Januar 2009
Einarmig
Dienstag, 13. Januar 2009
Montag, 12. Januar 2009
Freitag, 9. Januar 2009
Im Eis
Sehr beschwingt
... nähe ich heute mit Operette: Theo Lingen singt: "Als ich noch Prinz war von Arkadien ..."
Göttlich!!
Göttlich!!
Manufaktur : Bildnisse
Donnerstag, 8. Januar 2009
Der Hotelgast
Mittwoch, 7. Januar 2009
Dienstag, 6. Januar 2009
Meditation des Tages
Unsere Realität ist immer mehr vom Gift provinzieller Intoleranz erfüllt.
Ist das so?
Ist das so?
Manufaktur : o. T.
Bei Berieselung mit eigenartigem Fernsehsammelsurium (Frühstück bei Tiffany plus gesprochene Sehhilfe für Blinde und alles auf französisch - etwas über Afrika - etwas über Ostpreußen - etwas über Komplementärmedizin ...) entstehen eigenartige Objekte.
Moment - da fällt mir doch ein Titel ein: Ellenbogen!
Montag, 5. Januar 2009
Manufaktur : Porträt
Manufaktur : Loseblatt-Ordner
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