... Die besten Pläne sind jedoch bisweilen zum Scheitern verurteilt, wenn man mit dem Kanu die Donau bereist. Wir hatten den halben Weg nach Ulm zurückgelegt, als wir ein Dröhnen hörten, das klang wie ein Zug, der über eine hohe Brücke rast. Jede Sekunde wurde es lauter. Vor uns tanzte und rauschte das Wasser, und bevor wir begriffen, wie uns geschah, wurden wir zwischen schäumenden Wellen umhergeworfen und rasten mit mehr als zehn Meilen Stundengeschwindigkeit dahin.
"Das ist die Iller" rief mein Freund, als ihm das Paddel beinahe aus den Händen gerissen wurde. "Sie ist auf der Karte ungefähr an dieser Stelle eingezeichnet."
Es war die Iller. Sie mündete beinahe im rechten Winkel in die Donau, nachdem sie eine Weile fast parallel zu ihr verlaufen war. Hals über Kopf stürzten ihre eisigen, wirbelnden, schlammgetrübten Wassermassen herein und brachten ein Tempo in den gemächlichen Lauf der Donau, das fast hundert Meilen lang anhielt. Eine Zeitlang flossen die beiden Flüsse im selben Flussbett nebeneinander; die lärmende, schmutzige Iller, die aus den Alpen kam, raste das rechte Ufer entlang, doppelt so schnell wie ihre würdevolle Gefährtin zur Linken. Eine klare Linie, wie mit dem Seil gezogen, trennte die beiden Flüsse hinsichtlich Farbe, Geschwindigkeit und Wasserstand, und lange war die Iller mindestens einen halben Zoll höher als die Donau.
Donnerstag, 31. Juli 2008
Hotelbibliothek
Blackwood: Die Weiden
Zweiter Teil: Eine Kanufahrt auf der Donau
...Hier ist die Donau noch friedlich und verträumt, eine schlafende Schöne, die nichts erahnen lässt von dem reißenden Strom, in den sie sich nach ihrem Erwachen verwandeln wird. Reizende dörfer tauchten hie und da am Ufer auf. ... Bald darauf verließ der Fluß das Hochplateau und ergoss sich unversehens ins Donautal (!)
Das wurde Ende letztes Jahrhundert erlebt und aufgeschrieben.
Manche Rezensenten loben die Sprache. Da kann ich mich nicht anschließen.
Zweiter Teil: Eine Kanufahrt auf der Donau
...Hier ist die Donau noch friedlich und verträumt, eine schlafende Schöne, die nichts erahnen lässt von dem reißenden Strom, in den sie sich nach ihrem Erwachen verwandeln wird. Reizende dörfer tauchten hie und da am Ufer auf. ... Bald darauf verließ der Fluß das Hochplateau und ergoss sich unversehens ins Donautal (!)
Das wurde Ende letztes Jahrhundert erlebt und aufgeschrieben.
Manche Rezensenten loben die Sprache. Da kann ich mich nicht anschließen.
Mittwoch, 30. Juli 2008
Kunst
Ich glaube es fehlt ein Stück Schlauch, und der Traktor ist abgehängt. Das Werk ist von Thomas Putze.
Mal schauen ...
Nur der Pirania ist unverändert.
Kunst: Performance
Hab ich grad gemacht: eine Performance par excellence (und keiner hat's gesehen!!): den gelben Schimmelpilz mittels einer Fackel vom Baum gefackelt und ausgemerzt. Die stinkigen Moderjeans in rote Säcke gestopft und zum Entsorgen gestellt. Der Regenmann ist weg, der Baum ist schwarz.
Schildbürger im Rechtsstaat
Wir Bürger müssen es würdigen, dass wir in einem Rechtsstaat leben und ungestraft (wenn auch wirkungslos) unsere qualifizierten Beiträge zur städtischen Verkehrsplanung leisten dürfen.
Das ist nicht überall auf der Welt so!
Hotelbibliothek
Neu, noch nicht gelesen:
Herzka: Unterwegs im Zwischen.
Neu, nicht gekauft, wär aber ein gutes Geschenk für diverse Leute:
Martha Gellhorn: Muntere Geschichten für müde Menschen.
Neu, angefangen:
Algernon Blackwood: Die Weiden
Flussgeschichte. Thriller. Vielversprechend!
Schildbürger im Rechtsstaat
Wir Bürger müssen es würdigen, dass wir in einem Rechtsstaat leben und ungestraft (wenn auch wirkungslos) unsere qualifizierten Beiträge zur städtischen Verkehrsplanung leisten dürfen.
Das ist nicht überall auf der Welt so!
Hotelbibliothek
Neu, noch nicht gelesen:
Herzka: Unterwegs im Zwischen.
Neu, nicht gekauft, wär aber ein gutes Geschenk für diverse Leute:
Martha Gellhorn: Muntere Geschichten für müde Menschen.
Neu, angefangen:
Algernon Blackwood: Die Weiden
Flussgeschichte. Thriller. Vielversprechend!
Dienstag, 29. Juli 2008
Feuerbestattung
Manufaktur
Hotelbibliothek: Jugendbuch
Große Empfehlung:
Peter Dickinson: Die Kinder des Mondfalken. 2 Bände
Meisterhaft archaisch.
Ich, Blaumann, sage: diese Bücher sind gut, gut!
Peter Dickinson: Die Kinder des Mondfalken. 2 Bände
Meisterhaft archaisch.
Ich, Blaumann, sage: diese Bücher sind gut, gut!
Montag, 28. Juli 2008
Hotelbibliothek
Biographie Graf Kessler, von Friedrich Rothe
Der Siedler Verlag wirbt auf dem Umschlag:
Ein Fest(?) für Kulturhungrige, Geschichtsbegeisterte und Wissbegierige - in seiner mitreißenden(?) Biographie erzählt Friedrich Rothe das atemberaubende(?) Leben des Harry Graf Kessler, einer der schillerndsten Figuren zwischen Kaiserreich und Zweitem Weltkrieg, und lässt dabei die Mondänität des Fin de Siècle ebenso wie die dramatischen politischen Geschehnisse seiner Zeit wieder aufleben(?).
Der Werbetexter muss ein anderes Buch meinen!
Eine Aneinanderreihung von Projekten (politischen, künstlerischen ...) ist noch lange keine Biographie.
Es fehlen die Bögen, die sich schließenden oder offen bleibenden Kreise, es ist einfach eine Aufzählung. Von mitreißend, atemberaubend, dramatisch kann keine Rede sein.
Und ein zusammengebundener Stapel bedruckter Papierblätter ist noch lange kein Buch!
Lest lieber die Tagebücher, ihr Leser!
Der Siedler Verlag wirbt auf dem Umschlag:
Ein Fest(?) für Kulturhungrige, Geschichtsbegeisterte und Wissbegierige - in seiner mitreißenden(?) Biographie erzählt Friedrich Rothe das atemberaubende(?) Leben des Harry Graf Kessler, einer der schillerndsten Figuren zwischen Kaiserreich und Zweitem Weltkrieg, und lässt dabei die Mondänität des Fin de Siècle ebenso wie die dramatischen politischen Geschehnisse seiner Zeit wieder aufleben(?).
Der Werbetexter muss ein anderes Buch meinen!
Eine Aneinanderreihung von Projekten (politischen, künstlerischen ...) ist noch lange keine Biographie.
Es fehlen die Bögen, die sich schließenden oder offen bleibenden Kreise, es ist einfach eine Aufzählung. Von mitreißend, atemberaubend, dramatisch kann keine Rede sein.
Und ein zusammengebundener Stapel bedruckter Papierblätter ist noch lange kein Buch!
Lest lieber die Tagebücher, ihr Leser!
Sonntag, 27. Juli 2008
Ufer
Manufaktur: SIE LESEN!
Für meine freischwebende Bibliothekarinnenseele ist es wichtig, einen Punkt zu machen.
Damit ich im Geist nicht immer weiter an meinen Figuren herumzerre.
(Künstler-Anfänger sind seltsame Schleifen ...)
Ich habe sie, die Figuren, vertrauensvoll in die Hände der kompetenten Osiander-Damen gegeben und dort sind sie gut aufgehoben.
Punkt.
Damit ich im Geist nicht immer weiter an meinen Figuren herumzerre.
(Künstler-Anfänger sind seltsame Schleifen ...)
Ich habe sie, die Figuren, vertrauensvoll in die Hände der kompetenten Osiander-Damen gegeben und dort sind sie gut aufgehoben.
Punkt.
Samstag, 26. Juli 2008
Hotelbibliothek
Friedrich Rothe: Harry Graf Kessler. Biographie
Für jemand wie mich (sprunghaft, flatterhaft, unkonzentriert, multitasking in alle Richtungen) ist dieses Buch eine richtige Abseitsfalle!
Meine Leser der ersten Stunde (wo sind sie??) wissen, dass ich mit großem Interesse die Kessler-Tagebücher gelesen habe. Ich wollte jetzt also mehr wissen über diesen Kessler (was trieb ihn um? was hatte er für Affären? ...) und dieses Buch stellt mich eiskalt ins Abseits! Ins Bildungs-Abseits. Ins Interesse-Abseits. Ins Glamour-Abseits.
Kurz: ich langweile mich.
Bin genau in der Mitte. Ob ich bis zum Ende durchhalte?
Für jemand wie mich (sprunghaft, flatterhaft, unkonzentriert, multitasking in alle Richtungen) ist dieses Buch eine richtige Abseitsfalle!
Meine Leser der ersten Stunde (wo sind sie??) wissen, dass ich mit großem Interesse die Kessler-Tagebücher gelesen habe. Ich wollte jetzt also mehr wissen über diesen Kessler (was trieb ihn um? was hatte er für Affären? ...) und dieses Buch stellt mich eiskalt ins Abseits! Ins Bildungs-Abseits. Ins Interesse-Abseits. Ins Glamour-Abseits.
Kurz: ich langweile mich.
Bin genau in der Mitte. Ob ich bis zum Ende durchhalte?
Neckarradweg: Nachtigall
Kürzlich hörte ich im Radio eine Sendung über die Pause in der Musik. Und den Unterschied zwischen Schweigen und Pause.
Also was ist es, was die Nachtigall tut? Schweigt sie oder macht sie Pause?
Für mich macht sie Pause, denn bis zum nächsten April ist es nicht mehr lang.
Also was ist es, was die Nachtigall tut? Schweigt sie oder macht sie Pause?
Für mich macht sie Pause, denn bis zum nächsten April ist es nicht mehr lang.
Freitag, 25. Juli 2008
Ufer
Der Neckar fließt hier heute nicht. Die Bewegung ist in der Luft: Mückenschwärme.
An was erinnern mich die Mückenkurven? Man stelle sich eine dichtgedrängte Gruppe unsichtbare Geisterdirigenten vor, jeder schwingt seinen unsichtbaren Geistertaktstock, an der Spitze jedes unsichtbaren Taktstocks: eine sichtbare Mücke ...
Komplizierte Metapher - aber genau so sieht es aus!
An was erinnern mich die Mückenkurven? Man stelle sich eine dichtgedrängte Gruppe unsichtbare Geisterdirigenten vor, jeder schwingt seinen unsichtbaren Geistertaktstock, an der Spitze jedes unsichtbaren Taktstocks: eine sichtbare Mücke ...
Komplizierte Metapher - aber genau so sieht es aus!
Donnerstag, 24. Juli 2008
Ferien
Das finde ich richtig gut: ich sitze auf der Terrasse, nähe an einem vierfach verdrehten, vierfach seitenverkehrten, vierfach verfremdeten Porträt von Boris Palmer (mit schwarz-grünem Garn) und höre dazu ein Live-Konzert von Uriah Heep, ganz umsonst, ganz draußen und ganz in Freiheit.
Manufaktur: Rückseiten
Hier seht ihr zwei Bilder mit vier Rückseiten.
Ich sticke ein Gesicht, drehe es um und sticke die Rückseite nochmal ab. Und drehe sie wieder um ...
Das ist ein Versuch. Demnächst probiere ich es mit drei Rückseiten. Und vier ... so lange, bis die letzte Rückseite wieder aussieht wie das wahre Gesicht, sprich: die erste Vorderseite.
Manufaktur: Kunstmarkt
Heute öffnet "Kunst in Tübingen".
Peter Ertle schreibt im Schwäbischen Tagblatt:
... "Vieles kann hier nicht zur Sprache kommen. Und viele der eingereichten Arbeiten konnten nicht angenommen werden. Der Rezensent kennt selbst einige der Arbeiten von Künstlern, die abgelehnt wurden. Sie sind wahrlich nicht schlechter als die gezeigten Werke. Ein Einwand gegen die Auswahl der Jury ist das nicht. Qualitätsanspruch, Breitenrepräsentation und individueller Geschmack verbinden sich letztlich immer zu einer Art Kunstlotterie. Künstler, die das nicht mögen, sollten lieber Buchhalter werden."
Oder Bibliothekare. Freilaufende, freischwebende Bibliothekare ...
Mein Bauch nimmt das natürlich gleich persönlich: Meint er mich? Hab ich gemeckert?
Mein Geist aber lächelt und nickt anerkennend mit dem ...Kopf??
Gefällt mir, der Artikel! Und wie recht er hat, der Herr Ertle!
Ich freue mich auf die Ausstellung.
Meine Sachen sind wohl doch eher eine Art Gebrauchskunst, Schaufensterdeko, Literaturillustration. Damit kann ich gut leben.
Danke, Osiander!
Peter Ertle schreibt im Schwäbischen Tagblatt:
... "Vieles kann hier nicht zur Sprache kommen. Und viele der eingereichten Arbeiten konnten nicht angenommen werden. Der Rezensent kennt selbst einige der Arbeiten von Künstlern, die abgelehnt wurden. Sie sind wahrlich nicht schlechter als die gezeigten Werke. Ein Einwand gegen die Auswahl der Jury ist das nicht. Qualitätsanspruch, Breitenrepräsentation und individueller Geschmack verbinden sich letztlich immer zu einer Art Kunstlotterie. Künstler, die das nicht mögen, sollten lieber Buchhalter werden."
Oder Bibliothekare. Freilaufende, freischwebende Bibliothekare ...
Mein Bauch nimmt das natürlich gleich persönlich: Meint er mich? Hab ich gemeckert?
Mein Geist aber lächelt und nickt anerkennend mit dem ...Kopf??
Gefällt mir, der Artikel! Und wie recht er hat, der Herr Ertle!
Ich freue mich auf die Ausstellung.
Meine Sachen sind wohl doch eher eine Art Gebrauchskunst, Schaufensterdeko, Literaturillustration. Damit kann ich gut leben.
Danke, Osiander!
Mittwoch, 23. Juli 2008
Dienstag, 22. Juli 2008
Hotelbibloiothek
(Ich lass es mal so stehen)
Die ersten 8 Seiten von Elfriede Jelinek: Neid. Ein Privatroman ausgedruckt. Zitieren darf man daraus nicht. Aber lesen darf man ihn gratis. Bin gespannt.
Die ersten 8 Seiten von Elfriede Jelinek: Neid. Ein Privatroman ausgedruckt. Zitieren darf man daraus nicht. Aber lesen darf man ihn gratis. Bin gespannt.
Manufaktur: PR
Es ist wirklich schwierig: Niemand kennt meine Figuren. Die Presse schweigt. Ich hoffe nur auf viele Buchkäufer, die nebenbei auch an Skulpturen interessiert sind.
Die können sich ja hier dann ihren eigenen Katalog ausdrucken.
Werbepostkarten habe ich genug. Die liegen dann bei Osiander an der Kasse.
Die können sich ja hier dann ihren eigenen Katalog ausdrucken.
Werbepostkarten habe ich genug. Die liegen dann bei Osiander an der Kasse.
Ausstellung SIE LESEN!! Herz/Schmerz
Ausstellung SIE LESEN!! Der Läufer
Er ist eine Schildkröte.
Zu besichtigen: Buchhandlung Osiander (Abteilung Sport), Wilhelmstraße, Tübingen, demnäxt.
Ausstellung SIE LESEN!! Der Holzmichl-Dämon(?)
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