Genauso das dortige Wetter.
Man möchte doch teilnehmen ...
Morgens werfe ich rote Schnecken vom Blumenbeet weit auf den Asphalt. Komme ich vom Markteinkauf zurück, sind sie schon zielstrebig wieder auf dem Rückweg. Ich begrüße sie mit Namen, und werfe sie zurück. Ist es heiß und trocken, verschrumpeln sie zu kleinen harten Kügelchen.
Ich koche sie in Rotwein, mit Zucker und Zimt.
Ich backe sie auf dünnem Teig, mit Zucker und Zimt.
Außerdem zelebriere ich meinen Arbeitsurlaub. Ich wasche und trockne Federbetten, wie Frau Holle.
Ich wische die Böden nass auf, immer eine halbe Fliese nach der anderen, nicht zu viel auf einmal.
Ich pflanze Chrysanthemen und werfe rote Schnecken aufs Trockene.
Nachts höre ich plötzlich wieder die Uhus rufen, Sopran und Bass. Man hat monatelang nix von ihnen gehört.
So vergehen die Urlaubstage ...
Fremde Orte, fremde Baustellen ...,
Ich stelle nach 2 Tagen Schwarzwald fest, dass ich Hotelurlaub nicht mehr genießen kann: zu viel Abstand, Maske, Schlangestehen ...
Also werde ich daheimbleiben und lernen, mich trotzdem zu erholen.
Die große Hitze ist vorbei, halleluja!
Schon am ersten Urlaubstag merke ich: ich muss einen Plan machen. Wenn nicht, bin ich die ganze Zeit am Bettenabziehen, Waschen, Putzen ...
Wozu dann Urlaub?
Soll ich verreisen? Wohin?
Lauter so Fragen ...
Und im Moment fühle ich mich eher unfähig zu planen. Ertappe mich also immer wieder beim Arbeiten...
So geht's also nicht - aber wie???
Einer der jungen Sportler rief: Hallo! Die Ampel ist rot!
Ich, perplex: Ja, aber ich fahr ja nach rechts ...
Was die von mir dachten? Schau mal, die Kamikaze-Oma ...?
Da findet man sich plötzlich, arglos, in einer Rolle ...
Aber das ist ja genau einer der Gründe, warum ich radle: die Anarchie!
Auf der Heimfahrt sah ich auf der Straße eine überfahrene Blaumeise, platt wie eine ...Flunder? Briefmarke? ... nein: eher wie eine gepresste Blüte, von strahlendem Blau!
Ich befinde mich dieser Tage in einer Art Endspurt: ab Sonntag habe ich 2 Wochen Betriebsferien.
Weiß noch nicht, was ich mache ...
Dort, wo ich gehackt habe und Platz gemacht habe, was die Rosen angeblich möchten - dort verkümmern sie eher.
Der Zwetschgenbaum sieht auch etwas bemitleidenswert aus. Immerhin trägt er eine Zwetschge!
Freibadbesucherinnen pilgern vorbei mit Sack und Pack, mit Kind und Kegel. Im Vorbei aufgeschnappt:
Alles was drzughört halt ... Nagellack, alles schön ...zahlsch 28 Euro ...
Fremde Lebenswelten ...
Von Schlafmangel erschöpft hoffe ich, dass die Schwäne mich heute nacht nicht nochmal wecken.
Die erste Episode von Deep Space Nine war schon mal ziemlich einschläfernd.
Die erste Regentonne ist gänzlich geleert.
Bei großer Hitze habe ich heute auch noch die Bettwäsche weggebügelt. War gar nicht so schlimm.
Meine Preise sind niedrig. Das verstehen die meisten Gäste richtig.
Meine Preise sind kalkuliert nach meinen Bedingungen.
Manchmal muss ich sie nachbessern, da ich sonst zu viel draufzahle.
Zum Beispiel werde ich das Einheitsfrühstück in der Kiste ab September nicht mehr für 5 sondern für 10 Euro anbieten. Sie müssen es ja nicht nehmen.
Ich habe ein Gefühl dafür entwickelt, wenn Gäste in einer Notlage sind, dann verlange ich weniger.
Es gibt jedoch Menschen, die dazu neigen, sich abgezockt zu fühlen. Die mich dann versuchen, herunterzuhandeln, oder mich auf angebliche Angebote festzunageln. Nicht, weil sie arm sind, sondern weil sie glauben, ich will sie - wie gesagt - abzocken.
Mit denen muss ich mal ein ernstes Wörtchen reden.
Nach einem langen (Berufs-)Leben weiß ein jeder, dass es so viele Wahrheiten gibt wie Menschen; und dass ein jeder Stein und Bein schwört, seine ist die gültige. Wenn mir ein Gast einen Zettel zeigt: Sehen Sie, so hab ich das am Telefon aufgeschrieben, 60 Euro inkl. Frühstück! dann kann ich nur sagen: Wenn Sie das so verstanden haben, war es ein Missverständnis.
Kann jemand im Ernst meinen, er bekommt Zimmer, Frühstück, Freibad, Parkplatz, Ladestrom, Garten, Terrasse, Leihfahrrad .... für 30 Euro?
Das liest man gern ...
