Nebel

 Ich ließ die Gäste in Ruhe frühstücken und fuhr nach Tübingen zum Weihnachtsmarkt.

Der Horizont samt Rammert, Spitzberg mit Wurmlinger Kapelle und alles dahinter war vom Nebel geschluckt. Nur drei Minuten, kurz vor Hirschau, kam die Sonne durch.

Ich parkte in der blauen Tiefgarage, wie immer, und schlenderte vergnügt durch die Gassen, vielmehr ließ ich mich von der Menschenmenge schieben. Ich kaufte ein paar mehr und weniger kitschige Wandkalender, aß eine Feuerwurst mit Senf und eine Waffel mit Zimt. Begegnete wie immer den Toten und Untoten, traf aber auch vereinzelt lebende Freunde. 

Als ich heimkam, waren die Christbäume da, von Brigade Balla geliefert.

Endlich, zum dritten Advent, habe ich den Pfirsichbaum beleuchtet.

Beleuchtung

Ich bin mittags abgetaucht in alte Belegungskalender, sehr tief getaucht, bin lang verschollenen Gästen wieder begegnet, teilweise sind sie ja schon gestorben ..

das war eine Beschäftigung der dritten Art, ich bekam Kopfweh und musste nochmal an die Luft.

 

Schlammige Wege

 So sieht es aus, wenn ich nicht auf Asphalt unterwegs bin.

Frau Holle im Einsatz
 

Flussabwärts

und wieder zurück

Heute bin ich zufrieden mit mir.

Ich habe Daten übermittelt, online, telefonisch, und ganz mechanisch (indem ich meinen Ausweis per Fahrrad zum Scannen nach Tübingen transportierte).

 

Nikolausmarkt

 Über Nacht ist es warm geworden. Kein Eis mehr auf den Autoscheiben.

Fliegender Gästewechsel.

Wieder mal stelle ich fest, dass ich lästige Bildschirmaktivitäten vor mir herschiebe, genauso wie ebenso lästige Räum-Aktionen.

Morgen ist auch noch ein Tag. Und übermorgen auch ...

Die Lichterkette, die ich letztes Jahr an meinem Pfirsichbaum drapiert hatte, liegt immer noch hier in der Ecke. Am zweiten Advent. Lohnt sich schon fast nicht mehr ..

Heute mittag trank ich einen Kaffee petit crème im Freien. Ein Leierkastenmann beschallte die ganze Straße.

Schon bald ist der dunkelste Monat vorbei.

Die ersten Buchungen für den Sommer 2026 treffen ein. Frühzeitige Radtouren-Planer .. 

 

Dezember

 

Gestern fuhr ich mal wieder zum Hofladen, Marmeladen kaufen. Jedesmal denke ich dort: man müsste einen Spaziergang machen über die Hochebene und den Blick auf die Alb genießen. Meistens bleibt es beim Gedanken. Und beim Blick in den Rückspiegel.

 Frostige Tage mit bleicher Sonne und Kerzenlicht.

Zimmerbelegung ist solala ..

Könnte besser sein, zumal grad große Rechnungen zu bezahlen sind.

Aber wie immer: wir klagen nicht.

Nachmittags fuhr ich einmal um die Wurmlinger Kapelle herum. 

Machte Station in Tübingen, Schokoladenmarkt.

Wieder mal fand ich in der hintersten Ecke noch einen freien Parkplatz.

Es gab mal vor Jahren eine Rezeptseite in der taz, der Titel: An Schokolade sterben!

Passt gut für die chocolart, wie sie sich hochtrabend nennt. Ich übte Verzicht, was mir gut bekam. Trank eine halbe Tasse wirklich wirklich guten Kakao. Und fuhr wieder heim.

Auf dem Bahnhofsplatz saßen die Leute draußen in der Sonne.
 

Wie gebadet in warmem flüssigem Gold - und: zack! -

 

taucht man in dunkelbläulichen Schatten, und der eisige Fahrtwind weht einem um die Nase.

So kann das sein, im Dezember.

 

Advent