Mittwoch, 12. Mai 2010

Ufer : Morgen

So um dreiviertel fünf
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Kunst
Die Künstlerin Amélie Grözinger sagt: In allen Elementen gibt es den Moment des Makels, aber die Schönheit der Serie kann ihn überdecken.
Das ist genau die Sorte Kunst, die mich ärgert.

6 Kommentare:

klaus hat gesagt…

Wieso? Ich verstehe diesen Sazu erstmal als sehr tröstlich und beruhigend. Aber es sieht so aus, als verstündest Du ihn anders als ich...Deshalb: Wie verstehtst Du ihn und was ärgert Dich daran?

klaus hat gesagt…

soll oben natürlich "Satz" heissen und nicht "Sazu"...

blaumann hat gesagt…

Stell 1 nichtssagendes Dings hin - stell 2 nichtssagende Dingse hin - stell 3 nichtssagende Dingse hin -... so ab 20 sagen sie auch noch nicht mehr als: schau mal! wir sind viele! und alle gleich! siehe Katharina Fritschs Tischgesellschaft ...

blaumann hat gesagt…

Aber erklär du mal, wie du das siehst. Tröstlich und beruhigend ...?

klaus hat gesagt…

Katharina Fritschs Tischgesellschaft fand ich auch noch nie so prickelnd, wie man heute so gerne sagt. Hab sie während meiner Studienzeit in Mainz des öfteren im Frankfurter MMK "bewundern" dürfen und konnte dem nicht viel abgewinnen. Für mich war das immer ein wenig wie Momo und die grauen Herren für das intellektuelle Milieu. Es gibt aber auch Dinge von Katharina Fritsch, die durchaus mit mir gesprochen haben.
Über Kunst sollte man sich nicht ärgern. Warum? Das ist was zum Angucken, zur Auseinandersetzung, zum Dran-Reiben, zum Standpunkt-Überprüfen und etwas, das einen, wie auch immer, in Bewegung bringt. Schlechtenfalls spricht es nicht mit einem. Vielleicht nur jetzt, vielleicht in ein paar Jahren dann doch...wer weiß...Manche Dinge guckt oder liest man auch zur falschen Zeit, manche zur richtigen. Nicht alles ist gut (und: was ist "gut" überhaupt? und was diese viel und gerne zitierte "Qualität"?), warum auch und wie sollte es auch?
Ich habe den Satz aus einer völlig anderen Ecke interpretiert. Nämlich aus der Ecke desjenigen, der selbst überwiegend in Serien arbeitet. Und in diesen Serien ein meist noch gar nicht mal so genau gewusstes Thema umzingelt und begreifbar macht. Das heisst also: das einzelne Blatt oder Bild ist ein Teil des Ganzen und in seiner "Qualität" als Einzelereignis nicht gar so wichtig. Die Aneinanderreihung dieser Einzelereignisse macht das Ganze aus, das in sich dann stimmig ist.
Und im übertragenen Sinne: nicht jeder Tag ist ein gelungener Tag, aber man fängt jeden Tag nochmals irgendwo an und rollt den Stein einen Berg hinauf, manchmal geht's besser, manchmal schlechter, egal, im gesamten ist es ein gelungenes Ding (auch wenn er immer wieder runterrollt).
Ich hab jetzt auch nicht gegoogelt, was die Künstlerin für Sachen macht, von der dieses Zitat stammt, sondern hab einfach auf den Satz reagiert.
Und da finde ich es durchaus beruhigend, dass nicht alles mängelfrei sein muss, damit das Ganze stimmt.

blaumann hat gesagt…

Interessante Debatte! Ich merke: Unter "Serie" habe ich "Wiederholung des Immergleichen" verstanden, also "Masse statt Klasse" oder auch "Viel hilft viel". Wie du richtig schreibst, gibt es ja auch die gute Serie: eine Dokumentation des Wachsens.