Nachmittags bekomme ich Appetit auf Kuchen, zuverlässig jeden Tag. Vom Frühstück (heute für neun) gibt's noch Butterreste, vom letzten Backen gibt's noch Backpapierfetzen, also ergänze ich Mehl, Salz und Zucker, und ab damit in den Ofen. Beerenreste sind auch noch genug da, der Afternoon-Coffeetable ist komplett.
Heute ist ein kostbarer Tag: ich könnte das rote Zimmer putzen, muss aber nicht! Und auch sonst keins, weil alle Gäste noch bleiben.
Verbrachte also gemütliche Zeit beim Einkaufen auf dem Samstagsmarkt, kam an diesem Schaufenster vorbei und erinnerte mich an das Bild von Frau Baerbock auf Palau. Und schon war ich drin im Laden. Ich hab dort noch nie vorher was gekauft, heute aber fand ich zwei sehr schöne - wie soll ich sagen - Übergangsmäntel (auf türkisch: pardösü!). Die Inhaberin des Geschäfts kenne ich, wie man sich in Rottenburg halt kennt, sie war sehr gesprächig (meine Mutter hätte sie abfällig als Schlabbergosch bezeichnet). Ich fand sie jedoch sehr sympathisch, ich kenne von mir selber dieses begeisterte Drauflosplappern, das manche Menschen vielleicht nervt. Ich weiß, dass sie, wie ich, noch nicht so lang selbständige Geschäftsfrau ist, und ich kenne diese Euphorie, wenn an einem Tag wie heute viel freundliche Kunschaft kommt und kauft ...
So - jetzt ist das Shortbread fertig und ruft.
(Und ist es nicht lustig, wie manchmal, und immer öfter, die toten Vorfahren aus uns sprechen?)
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