Freitag, 2. August 2024

August

Gestern nachmittag, nach dem Regen, sah ich eine Rose, die an langem Stiel schwer bis auf den Boden herabhing. Um sie in die Vase zu retten, schnitt ich sie ab. Und stellte angewidert fest, dass sie nur deshalb so schwer war, weil drei fette Nacktschnecken in den Blüten hockten. Die ich sofort abschüttelte, unter heftigen Beschimpfungen. Dann stellte ich die Rose ohne Schnecken ins Glas. Und arrangiert drumherum meine neueste Kunsterwerbung: die Wanderniere von Herbert Schmidt.

Abends war ich missgestimmt, weil ich meinen Kalender grad etwas schlampig führe: ich bemerkte mit Schrecken schon wieder eine Überbuchung.

Da setzte ich mich aufs Rad und fuhr ein bisschen herum, um den Kopf zu befreien von unnützen Gedankenkreiseln. Holte Sonnenblumen auf dem Feld. Weil ich kein Geld dabeihatte, werde ich heut nochmal hinfahren und bezahlen.

Beim Radfahren schnappt man immer wieder Gesprächsfetzen auf. So überholte ich zwei junge Männer und hörte: "... da hab ich ihr geschrieben, und sie ..."

Dann überholte ich zwei Frauen und hörte: "... dann hat er aufgelegt, und ich ..."

Ich radelte dahin, zutiefst dankbar und zufrieden ohne solche Dramen. Das Alter ist schön.

Heute kassierte ich viel Bargeld, Deutschland ist Bargeldland, ich konnte den gesamten Bettwäscheeinkauf bar bezahlen.

Erst auspacken und vorwaschen ...


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