Sonntag, 25. Januar 2009

Manufaktur : Kunst

Mit Google Earth kann man jetzt in den Prado und in seine Bilder hineinfahren bis ... na ja: bis nix mehr geht. Wie die NZZ beschreibt:


Beim internetösen Eindringen in die Pinselwelten von Goya, El Greco, Raphael, Tizian ... stellt man außerdem bald einmal fest, dass - materiell gesprochen - die Tiefe eines Bildes im Unterschied etwa zu einer Baumrinde doch eher beschränkt ist. Während man in der Baumrinde bei jeder Vergrößerung neue Lebewesen entdeckt, die mit- und ineinander wohnen, kommt beim Bild bald einmal der Punkt, wo man vom Detail des Bildes zum Detail der Farbe übergeht. Natürlich ist auch jedes Pigment, jeder Riss im eingetrockneten Firnis ein konstitutiver Bestandteil der Malerei. Welchen Aussagewert aber hat eine Schrunde im Öl wirklich für das Bild? Was für einen Nutzen hat man von der Feststellung, dass jedes noch so figurative, noch so mimetische Bild in seinem tiefsten Innern abstrakt ist?

Das gilt natürlich auch für genähte und gestickte Bilder. Aber die haben immerhin noch eine Rückseite.


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